Partnerschaft

Das Eintreten einer chronischen Erkrankung bedeutet einen nicht erwarteten Einschnitt in die persönliche Lebensrealität. Ihr Partner ist ebenso Teil dieser Veränderung, wie Sie selbst. Die Anforderungen, die die Erkrankung an Sie stellt, nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Partnerschaft. Gleichzeitig ist die Partnerschaft eine der wichtigsten Ressourcen in der Krankheitsbewältigung.

Die Rollenverteilung innerhalb der Familie verändert sich unter Umständen und erfordert nicht nur eine Anpassung des Alltages, sondern auch eine Neuorientierung der eigenen Rollendefinition auf beiden Seiten. Dieser Prozess fordert Ihren Einsatz, bietet aber auch die Möglichkeit sich wieder neu zu entdecken oder ganz neue Ressourcen zu erschließen.

Meist ist die Sorge um den jeweils anderen groß und die Versuchung den Partner zu schonen auch. Es ist hilfreich, wenn Sie offen miteinander sprechen. Seien Sie sich dabei bewusst, dass Ihr Partner ebenfalls einen Trauerprozess durchläuft und die Auseinandersetzung mit unangenehmen Themen unterschiedlich schwer fallen kann. Dennoch können Sie nur tragfähige, gemeinsame Entscheidungen treffen, wenn Sie wissen, was der Partner sich wünscht und wie es ihm geht. Entsteht eine langanhaltende körperliche oder psychische Überforderung, schadet das beiden Partnern.

Wenn die Organisation des Alltages keinen Raum mehr für Zweisamkeit lässt, laufen Sie Gefahr sich aus den Augen zu verlieren und nur noch die Erkrankung zu sehen. Informieren Sie sich über Entlastungsmöglichkeiten und ermutigen Sie Ihren Partner, Aufgaben abzugeben und sich Freiräume zu schaffen. Viele Paare berichten zu einem intensiveren Zusammenleben gefunden zu haben und genießen Ihre Partnerschaft bewusster als vor der Erkrankung.

Die Sexualität kann vorübergehend oder dauerhaft in den Hintergrund geraten, muss dies aber nicht. Offenheit mit dem Partner ist auch hier ein großer Vorteil. Durch die körperlichen Veränderungen und die Präsenz von Therapeuten und Pflegekräften verändern sich Privatsphäre und die eigene Körperwahrnehmung. Auch der Partner muss damit umgehen lernen. Wenn Sie weiterhin den Wunsch nach einem erfüllten Sexualleben haben, steht dem aus gesundheitlicher Sicht nichts im Wege. Treten Probleme auf, die Sie oder Ihr Partner nicht selbst lösen können, gibt es beratende Unterstützung, u. a. bei Beratungsstellen von Pro Familia e.V..

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