Myasthenia gravis

Die Myasthenia gravis (oder kurz Myasthenie) ist eine seltene Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems mit einer gestörten Impulsübertragung an der Kontaktstelle zwischen Nerv und Muskel. Folge ist eine Muskelschwäche, die typischerweise bei körperlicher Belastung weiter zunimmt und sich in Ruhe wieder bessert. Es ist eine erworbene (also nicht-erbliche) Erkrankung.

Die Myasthenie ist bereits heute vielfach sehr gut behandelbar mit einem Spektrum therapeutischer Optionen, die individuell angepasst an die jeweiligen Erfordernisse eingesetzt werden. Erfreulicherweise werden aktuell neue Myasthenie-Medikamente zugelassen. Für den Behandlungserfolg ist eine aufgrund der vielfältigen Krankheitsformen individuell angepasste Therapie erforderlich. Ein großes Problem ist nach wie vor, dass die Myasthenie manchmal leider erst mit mehrjähriger Verzögerung diagnostiziert wird.

Symptome

Typischerweise beginnt die Erkrankung mit Doppelbildern bzw. einem Hängen der Augenlider (Ptosis), das ein- oder beidseitig auftreten kann. Die Myasthenie-Symptome nehmen mit der körperlichen Belastung im Tagesverlauf zu und sie sind in den Abendstunden meist deutlicher als am Morgen ausgeprägt. Nur bei einer Minderzahl der Erkrankten bleibt die Myasthenie auf die Augensymptome beschränkt (= okuläre Myasthenie). Zumeist werden in den ersten Erkrankungsjahren weitere Muskelgruppen erfasst: Es kommt zur Generalisation der Erkrankung.

Nur gelegentlich beginnt die Myasthenie mit einer Störung des Sprechens, Kauens und Schluckens. Manchmal findet sich auch schon bei Erkrankungsbeginn eine Schwäche im Bereich der Arme und Beine. Beispielsweise fallen dann das Treppensteigen oder das Aufrichten zunehmend schwerer. Manche Patienten verspüren auch eine Schwäche der Muskeln, die den Kopf halten. Wenn die Gesichtsmuskeln betroffen sind, verändert sich auch die Mimik. Sie erscheint dann spannungslos, was oft als Traurigkeit und Müdigkeit verkannt wird. Insbesondere erscheint dann das Lachen als unnatürlich. Die individuelle Ausprägung der Myasthenie-Symptome ist sehr unterschiedlich und beim Einzelnen schwankt die Muskelkraft deutlich. Innerhalb weniger Tage oder Wochen ist eine erhebliche Zunahme der Muskelschwäche möglich bis hin zu einer beeinträchtigten Atmung (myasthene Krise).

Auch bildet sich die Erkrankung individuell unterschiedlich schnell aus. Die Muskelschwäche kann sich rasch über wenige Wochen oder sogar Tage entwickeln und bedrohliche Ausmaße annehmen. Andere sind nur wenig betroffen mit einem über Jahre hinweg stabilen Krankheitsverlauf. Die myasthene Schwäche kann sich sogar nach einer kürzeren Krankheitsphase weitgehend zurückbilden und sich eventuell später wieder auszubilden. Es kann aber auch zu einer allmählich fortschreitenden Minderung der Muskelkraft kommen. Insgesamt verläuft die Erkrankung überaus unterschiedlich.

Weiterführende Infos

Im Download finden Sie Hinweise zum Krankheitsmechanismus, zur Diagnosestellung und zu den verschieden Therapieoptionen sowie zum Leben mit der Myasthenie.

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