04.06.2025

25 Jahre DGM-Probewohnungen: ein Erfolgskonzept

Probewohnungen

Autorin: Sybille Metzger

Erste Ideen für das Projekt Probewohnen gab es in der DGM-Bundesgeschäftsstelle schon länger. Lösungen für weitestgehende Alltagsselbständigkeit sollten in zwei Wohnungen für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen testbar werden. Ein ergänzendes Beratungsangebot sollte individuelle Fragen der Wohnungsgäste klären.

Ein Benefizkonzert der Violinistin Anne Sophie Mutter Ende 1997 bildete den finanziellen Grundstock für dieses Vorhaben. Mithilfe von Zuschüssen der Aktion Sorgenkind und eines breiten Sponsorings konnte das Bauprojekt 1998 starten. Anfang Juli 1999 weihte die DGM das Dr.-Detlef-Wunderlich-Haus, benannt nach dem verstorbenen Ehemann von Anne Sophie Mutter, mit den beiden barrierefreien Apartments ein.

Im Jahr 2000 begann die regelmäßige Belegung der Probewohnungen. Bis heute, 25 Jahre später, wird das Angebot von Menschen mit einer neuromuskulären Erkrankung rege genutzt. Gäste reisen aus allen Teilen Deutschland mit dem Zug oder im Auto an. Ob Familien mit Kindern, Paare, Alleinreisende oder Menschen in Begleitung eines Assistenzteams, das Probewohnen ist für alle möglich. Viele verlängern den zweitägigen Mindestaufenthalt und verbringen mehr Zeit in der Tourismusregion.

Nicht nur bauliche, sondern auch technische Elemente zur barrierefreien Gestaltung des Alltags wurden in den Probewohnungen berücksichtigt. Licht oder Rollladen konnte man über normale Taster und auch mit einer Infrarot-Fernbedienung bedienen. Während der vergangenen Jahre hat sich die Technik im Bereich der Umfeldkontrolle stetig weiterentwickelt.

Die diesjährige Winterpause haben wir genutzt, um zusammen mit einem Elektrikerteam verschiedene Smart-Home-Anwendungen zu aktualisieren. Die Firma eQ-3 AG hat uns bei der Beschaffung der verbauten Homematic IP-Produkte unterstützt. Per Taster, App oder Handbedienung lassen sich Heizung oder Licht ebenso ansteuern wie Rollladen oder elektrische Fenster. In beiden Wohnungen sind die Eingangstüren mit einem elektronischen Türschlossantrieb ausgestattet. Die Türen können mit dem Schlüssel aber auch per Fernbedienung oder Smartphone-App geöffnet und verschlossen werden.

Während Ihres Aufenthalts können Sie verschiedene Hilfsmittel erproben. Bei der Anreise empfängt Sie eine Hilfsmittelberaterinnen und stellt Ihnen das Konzept der Wohnung ausführlich vor. Bei Bedarf können wir Ihnen weitere Hilfsmittel zum Testen zur Verfügung stellen wie zum Beispiel die MT 1-Aufstehhilfe der Firma Franz Röseler OHG. Bei diesem Stuhl auf Rollen kann man die spezielle Sattelsitzfläche bis auf 95 Zentimeter hochfahren. Oft ist damit ein selbständiger Positionswechsel vom Sitzen über die gestreckten Beine bis in den Stand möglich. Seit Kurzem bereichert der Aluminium-Rollator Patrol Wide von Volaris, bereitgestellt durch die Firma Elchtec, unsere Auswahl an Hilfsmitteln. An diesem Rollator können die Handgriffe bis auf eine Höhe von 107 Zentimeter eingestellt werden, bei der Sitzhöhe sind bis zu 65 Zentimeter möglich. Der spezielle Rahmen gleicht Unebenheiten aus, extra große Reifen und der lange Radstand erhöhen die Sicherheit.

Barrierefreies Wohnen

Bei einer persönlichen Hilfsmittelberatung erhalten Sie vertiefende Informationen zu Hilfsmitteln und barrierefreiem Wohnen. Diese Leistung ist für DGM-Mitglieder kostenfrei, Mitglieder erhalten bei Buchung der Wohnungen eine Preisverringerung. Wir freuen uns auf Sie!

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